Jetzt wo ich an Dich denke, ist es so,
als würde ich an eine Fremde denken.
Du bist mir eine flüchtige Person geworden,
die täglich an meinem Fenster
die lange Strasse entlang geht und sie
nach diesem Moment nie wieder sehe,
doch bist Du mir auch keine Fremde.
Du bist die Frau,
immer noch die eine Frau in meinen Gedanken,
die an meinem Fenster stehen bleibt und
einen flüchtigen Blick hinein wirft.
Doch nur der Wind, Tiere und andere Menschen
ziehen ziellos vorbei und kein goldnes Haar
fällt in weißes Gesicht vor meinem Fenster.
Heute habe ich einen Wunsch frei,
ich habe ihn noch nicht ausgesprochen,
ich habe noch keinen Samen
in meine verbrannte Erde gesteckt und
sie mit Sonnentränen bedeckt.
Die verzweifelte Bitternis spräche aus mir,
verteilte ich die Samen in die Lüfte, mit dem Wunsche,
aus blauen Flüsse Deine Augen zu wachsen
und die saftig blühenden Pfirsiche
würden Deinen tanzenden Körper formen.
Und der duftende Frühling vor meinem Fenster
umwachse dann Dein Haar von sonnigen Ähren.
Vor meinem Fenster sind all Deine Teilchen,
atomare Welten, ein jedes ein Wunder beherbergt.
Ach so fernab ihre Nähe, Deine Weite mir ach so nah,
mit der bitteren Schmach einer noch bitteren Rose.
Und jetzt wo ich an Dich denke, ist es so,
als würde ich an eine Fremde denken, wie eine,
die flüchtig an meinem Fenster vorbei geht,
ohne einen flüchtigen Blick durch mein Fenster zu werfen.
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