5/20/2011

Fallende Blätter

Blicke vergessen sich im Gestern und durchschneiden
das Fleisch,
die Wiesen,
die Bäume,
die Meere,
die Steine und
die Wolken
und erfrieren an den wärmsten Farben und zerbrechen
am zartesten Geflüster.
Das Metallene auf den Zungen Knospen
ist des Brutes Wut,
entflammt vom Baum des Lebens,
der zuweilen viel zu früh seine Blätter verliert.
Andre Blätter werden nachwachsen und
schmücken werden sie die Winde
und die Strassen,
doch wird die Einzigartigkeit der Gefallenen
                                                     niemals verwelken.
Horche in die Nacht hinein,
horche an ihrem Bauch,
sie trägt die Früchte des Tages,
violett wie des Kindes Hall,
blau wie des Liebstes Aug und
schwarz wie des Toten Tracht..
         ..das ist alles.

5/10/2011

Worte..

wie Felsen sind sie, entbrechen aus dem Berge hoch
zu deinen Gedanken Täler.
Roh und ungeschliffen entzürnen sie über dich nieder
und verteilen werden sie die gebrochenen Blüten noch,
denn tief sind sie, die Narben der vergessenen Gräber.
Es breitet sich das Feuer aus, aus Fleisch und Blut
und nie geht die Zunge verloren, der Pappel zu Hofe vergessen.
Die Asche, nun reingewaschen und
geschlossen sind die Augen des Feuers vom Fleische
                                                  und des Blutes Glut.
Und wiedergeben wird sie das Geheimnis der Rosenstöcke, die Pappel,
im Gesang zu ihren Wurzeln tief,
                               denn mit Worten wird sie niemals sprechen.
Worte, so zerstörerisch ihre Natur doch ist,
die mächtigste aller Drogen,
die gefährlichste aller Waffen,
einmal losgelassen ist sie verstrichen, die letzte Frist.
Das brennende Schwert taucht hinein in die eure Herzen,
Aschgrau taucht sie dann hinauf dem roten Meere, 
geführt durch die Hand, am Leibe des Fürsten der Schmerzen.
Taut sie auf, die gefrorenen Blüten,
die euch entgegenwachsen.
Die Seelenkinder, ein Jeder von uns
mit seiner Zunge Leben schenkt, erweichen das Eisige
zu seidengleicher Erde zu unsren Füßen.
Worte, so tief und unberechenbar,
wie die wilde See sollen sie sein.
Scharfkantig und an Gewicht, wie der Fels
sollen sie auf uns niederprasseln und Spuren hinterlassen,
wie ein aufbrechender Keim.
So reicht mir die Worte so glatt wie das Papier
und zerknüllen werd ich sie, formen zu einer Faust,
entkettet treibe ich sie voran,
zu entreißen das graue Gewand,
am gefährlichsten aller Getier.

5/07/2011

Das Besonderste an dir

Einst trat ich ein, in ein Raum ohne Fenster,
kein rieselndes Gewand umhüllte deine Schultern
und weder Blätter noch des Baumes Zeichnung,
vollendeten ihr Meisterwerk mit deinem Antlitz.

Kälte verschlang die Wände und den Boden
und dich, wie eine geschlossene Vase die Rose,
Kälte,
      wie es nur kennt der Atem der Nacht.
Zwei Elfen schauten mich an, Elfen die deine Augen sind.
Aus den Tiefen der Höhlen entflammten sie mir gegen,
so besonders ihr Klang, ihre Melodie, ihr Gesang
von Lippen, so zart wie die Pfirsichhaut.
So besonders,
                  wie das ehrliche Lachen eines Kindes.
Ich bin ein Dichter, dessen bester Freund die Armut
und die meine und anderer Schwere mein ewig
begleitender Schatten ist.
Ich bin des Schmerzes Überdruss und
                                     verweile deshalb im Gestern,
                                     im Meer aus Erinnerungen,
wo sein endlos langer und blauer Gürtel,
am dunklen Horizont,
mich jedes mal umschlingt.
Verzeih meinen Übermut, dir diese Zeilen zu widmen,
doch bin ich des Diebstahls schuldig,
deinen fesselnden Blick
in meinem Herzen eingeschlossen zu haben.
Und wüßt ich genau,
wie sich dein Blick des Raubes
meines Atems begnügt, 
so bekund ich meine Stille
                                   auf ewig Zeit,
denn ich wüßte genug.

5/04/2011

Der Geschmack deines Lächelns

Was machst du wohl jetzt zu dieser Stund?
Vielleicht tränkst du deine Augen mit dem Antlitz
des Mondes, so wie ich es tue.
Oder vielleicht siehst du auch die
Liebeskarawane, die an mir vorbei zieht.
Ihr Kuss mir fast zu Nahe,
doch ihr Geschmack nun in deinen Händen,
ruht wie der Honig in seiner Wabe.
Ihren goldenen Glanz,
schenkst du mir immerzu der Vermählung
des Mondes mit dem Walde,
wenn sie sodann das goldene Kind
in den Weiten des Wassers gebären.

Was bist du wohl jetzt zu dieser Stund?
Vielleicht der Wind in meinen Armen,
der immernoch trägt deinen Duft und
mich fesselt an meine Erinnerung,
denn du entgleitest mir zwischen den Fingern.
Oder vielleicht die Feigenblüte,
die ihre Schönheit stolz im Wind trägt
und erst zu deinem Schoße vollkommen wurde.

Und was mach ich und wer bin ich zu all andren Stund?
Schmecken das metallene Ticken der Zeit,
das zu jeder Sekunde an Schwere gewinnt.
Ein verdurstender an seinem ertrinkendem Herz,
der Hüter deines Lächelns Geschmack.

5/03/2011

Mein Leid ist des Leids Unverstand

Der Fluß zieht durch meine Täler Land,
der Quell hallt in meinen Knochen
Ein jedes Mal mich Erschüttern läßt
              in meinem Erdverhaftetsein
Die Stille ist es selbst,
die Stille der Rosen am reißenden Bach
Ungeachtet der Göttlichen Kraft,
wachsen sie dir entgegen
Setze dich zu mir meine Rose
Und an einem einzigen Gruß deiner,
                    werd ich mich Lehnen
Und erzählen werd ich dir von meiner wandernden Seele
Mein Leid ist des Leids Unverstand,
denn zu deinen Hüften nur ist mein Verbund
In meiner Hand ist
               dein Abschied niedergeschrieben
Werft nicht mich und meine Sehnsucht hinter Berge
Kein Mensch soll am Leid verbrennen
Das Feuer in meiner Hand trag ich zu dir,
                                                     zu deinen Hüften
In der Ewigkeit werden wir zusammenschmelzen.