8/31/2016

Das schmerzliche Warten

Nicht heimgekommen ist die Geliebte,
nicht heimgekommen ist der Geliebte,
die Kinder, sie werden nie wieder zurückkehren,
nie ihre Hände reichen, nie ihre Freuden verströmen und
nie wird die Trauer der Samtheit weichen.

Ausgelöscht dann wären die Schmerzen dieser Kriege,
die scheinhaften Augen des Mondes käme nicht los
von dieser Zusammenkunft angehäufter Liebe.

Sie werden nie wieder zurückkehren und
doch sind sie auf dem Heimweg,
denn nie waren die Freuden der Hoffnung so gehaltvoll.

All die Zweifel und Befürchtungen schmerzen
und doch begreift das Herz die füllende Liebe,
leerstürzend die alten Wunden.

8/30/2016

Die Gesichter des Krieges (1)

Wie stets ansteigendes Wasser,
das über die Ufer quillt um zu erreichen
die durstigsten aller Wurzel.
Doch wie das Blut,
das unfreiwillig aus der Wunde schießt
und langsam sterbend
auf der Haut schweigt, seid ihr.

Geschärft ist die Linse,
wie des Tigers Zahn tief in der Brust
und still verharrt ihr über eurer Beute,
derweil das totumschönte Gesicht
das lachen der Welt verstummt.

Ach, mein Taubenzart, meine Liebe unverrückbar,
ich möchte nicht die unsre Zeit anhalten,
wie in einer gläsernen Urne im Meer,
ich möchte Deine Hand in dieser Zeit halten,
fest wie unsre Überzeugung,
daß die Gesichter des Krieges rosa gepudert
und glatt rasiert sind.

8/16/2016

Die tödliche Wahrheit

An seinen dornigen Zaun in der Dunkelheit,
klammern sich Tauben an rostige Nägel und
die geheimen Wächter der militanten Ordnung
an den Sendemasten wie blutgierige Krähen.

Das Ohr und die Zunge der Miliz ist angebrannt,
viele Gewehre krachen unter Bäume und
die türkische Angst erwartet jeden Kadaver
in unsterblicher Schande.

Aber mit seiner umzingelten Zunge
sagt der Diktator:
Mein verbrennendes Leben wird nie mehr so sicher sein,
wie die tödliche Wahrheit.