11/29/2011

Es Schneit

Dunkler Schnee fällt auf mein Gemüt
und lässt mich erblinden,
wie eine tote, verschneite Stadt.
Deine Erinnerungen,
sind mir der gebrochene Dolch
in meinem Herzen.
Und ich verstehe
ihre Zungenlosigkeit, die Bilder,
die nicht mehr zu mir sprechen,
dein Bild, das nicht mehr zu mir spricht.
Ich höre nicht das Licht angehen,
wenn ich es anschalte,
ich höre den schwarzen Anzug fallen,
vom obersten Stockwerk,
in den Schnee.
Dunkler Schnee fällt auf mein Gemüt
und lässt mich erblinden,
in Tagen die mich verzehren.
Das Leid und der Schmerz,
zu all Tage und Nächte,
ziehen nicht an mir vorbei.
Und so schwer die Last auch ist,
zu deiner Stirn
werde ich meine Lippen richten
und in deinen Händen sodann,
werde ich meinen Kopf senken.

11/26/2011

Des Dichters Kunst

Die Feder ist beflügelt
einst so
wie sie noch unter Schwingen reihte
nun Bücher bereist
Und Gedanken erzählen Geschichten
die in Gesichter gemeisselt sind
und ihr Antlitz
erst erstrahlt
wenn die Gräben und Furchen sind geflutet

Zuweilen ist der Dichter schwarz gekleidet
und summt winzig klein
sogleich eine Fliege
im Verlies aus dunklem Fleisch
Die Verse ebnen sich ihren Weg
und auf Lippen beben noch ihre Schritte
denn tief ist ihre Herkunft
tief und schwer

Die Liebe erhebt sich gern
aus Tempel
so rein wie ein Lächeln
und versprüht ihren Gesang
an das Antlitz der Wörter

Des Dichters Kunst
ist sein liebstes Aug
denn sie wacht
wie der Duft der Schönheit
über all Landschaften
die in Ketten gedeihen
über all Landschaften
die nicht wissen zu gedeihen

11/24/2011

Bei dir bin ich ich

Ich bin das was ich bin,
hinter meiner Maske,
hinter meiner Haut
und Knochen und meines Blutes.
Ich bin das,
was unter deinen Wolken
nach deinem Regen durstet,
wenn der trockene Atem
wieder meine Felder vertrocknet
und schmerzhaft und dunkel
ihre Risse unter mir sich öffnen.
Ich bin das,
was hinter dem Horizont
nach deiner Sonne sucht,
denn meine Augen tanzen
nur mit ihr im Glitzerwald,

Ich verzehre dich
mit meinen Augen und Worten,
Ich erklimme deine Berge
und durchwandere deine Täler.
Ich befahre deine Meere
und lasse mich auch entzaubern,
in deinen Höhlen,
wo du die Kälte und
die schmetternde Angst
verbannt hast.
Bei dir bin ich ich,
bei dir spielt die dunkle Symphonie
ihre letzten Töne,
denn bei dir endet mein Kampf
und die Wunden vergessen ihr Leid.

Du verstehst
die unausgesprochenen Worte in mir,
denn sie klopfen
wie der Regen an deine Fenster
und rinnen
über deine Elfengleiche Haut,
du spürst sie
wie den schweren Nebel,
der deine Hand streicht.
Du spürst
wenn ich ankomme
egal wie,
denn nur bei dir bin ich ich
egal wie,
egal wann,
egal wo..

11/17/2011

So wie einst gesät

Ich bin der brennende Finger
in manch Wunden.
Ich bin das,
nach dem Wasser trachtende,
Salz in vieler Augen.
Ich bin der Mast
ohne wehende Flagge,
denn unerträglich ist mir
ihr Tanz auf sumpfigem Schatten.
Ich bin der Letzte,
der noch stehen wird,
wenn die Stürme die See anraut
und ihre leisen Tropfen zu meinen Wangen
ihr letztes Lied durchleiden.
Und meine Gedanken werden die Letzten sein,
die noch stehen,
wenn die Schwerter aus roter Erde
nach meinen Händen bluten
und zu meinen Knien werd ich nur
die Schönheit eines Antlitzes betrachten,
wenn sie leuchtet bishin zu ihrem Fingernagel,
wie der Mond
sichelt zwischen den Sternen,
die nur du betrachten kannst,
in meinen Augen oder
hoch am schwarzem Himmel.

Ich möchte die Tinte sein,
auf noch Ungeschriebene Blätter.
Der wellende Schoss,
worauf alle Tage erlöschen
Doch steht es mir nicht zu,
Pfeile abzuschnellen
und abzuwarten,
wo sie landen und dann nur zu sehen,
wie sie in Dinge suchen,
ihr Leben,
ihr nie gelebtes Leben.
Das Kind,
das wir einen Namen gaben,
braucht unsre aller Hände,
damit wir an ihrer Wärme zusammen
wachsen können.
Ich möchte sein,
der Krug,
der all das beinhaltet,
was aus den Schmieden der Lügen
geboren
und an der Hand aus Narben
herangewachsen ist.
Der ehrliche Geschmack,
auf tauben Zungen,
der zärtliche Fluch
auf die noch nicht
gesprochenen Wörter.

11/06/2011

Aus dem Schatten der Zeit

Oh Sehnsucht,
oh du meine Sehnsucht.
Ich hüte dich wie einen Rubin
von einzigartiger Schönheit
einer Träne der Götter.
sowie eine junge Frau,
des Lebens prangende Knospen hütet.

Oh Sehnsucht,
oh du meine Sehnsucht.
Ich kenne dein Verlangen,
                       doch verzeih,
dich nicht zu Tage tragen zu können,
                            noch nicht.
Denn zu schwer sind noch die Schritte
auf Laub und Gestein
und der Schmerz hallt aus den
dunklen Ruinen der Gleichgültigkeit.
Und zu ungestüm sind noch jene Hände,
die nach deiner Reife trachten,
nach deiner Liebe, die mit deinen Worten tanzt,
die mir wie in Marmor,
                              für die Ewigkeit,
gemeißelt ist,
oh Sehnsucht,
oh du meine Sehnsucht.

Sieh nur wie du keimst,
in all den Herzen, so weit wie die Felder
im dunkelroten Wind,
deren Früchte Kern du bist,
die zu dem werden was sie sind,
                              was sie waren
                        und was sie noch werden.

Oh Sehnsucht,
oh du meine Sehnsucht,
weder die Lüge,
noch die Wahrheit ist mir geblieben.
Ich sterbe in allen Dingen die ich tue,
wenn ich dich nicht berühre,
in deinem Atem ich nicht lebe und
das Feuer nicht empfange
                                        das
immer wenn ich meine Augen schliesse,
auf meine Seele regnet.

Oh Sehnsucht,
oh du meine Sehnsucht,
viel Zeit bleibt uns nicht,
sie rinnt mit dem Sande davon.
Aber viele Masken bedecken noch die Scherben,
so viele Masken,
                          die das gleiche Gesicht tragen.