11/17/2011

So wie einst gesät

Ich bin der brennende Finger
in manch Wunden.
Ich bin das,
nach dem Wasser trachtende,
Salz in vieler Augen.
Ich bin der Mast
ohne wehende Flagge,
denn unerträglich ist mir
ihr Tanz auf sumpfigem Schatten.
Ich bin der Letzte,
der noch stehen wird,
wenn die Stürme die See anraut
und ihre leisen Tropfen zu meinen Wangen
ihr letztes Lied durchleiden.
Und meine Gedanken werden die Letzten sein,
die noch stehen,
wenn die Schwerter aus roter Erde
nach meinen Händen bluten
und zu meinen Knien werd ich nur
die Schönheit eines Antlitzes betrachten,
wenn sie leuchtet bishin zu ihrem Fingernagel,
wie der Mond
sichelt zwischen den Sternen,
die nur du betrachten kannst,
in meinen Augen oder
hoch am schwarzem Himmel.

Ich möchte die Tinte sein,
auf noch Ungeschriebene Blätter.
Der wellende Schoss,
worauf alle Tage erlöschen
Doch steht es mir nicht zu,
Pfeile abzuschnellen
und abzuwarten,
wo sie landen und dann nur zu sehen,
wie sie in Dinge suchen,
ihr Leben,
ihr nie gelebtes Leben.
Das Kind,
das wir einen Namen gaben,
braucht unsre aller Hände,
damit wir an ihrer Wärme zusammen
wachsen können.
Ich möchte sein,
der Krug,
der all das beinhaltet,
was aus den Schmieden der Lügen
geboren
und an der Hand aus Narben
herangewachsen ist.
Der ehrliche Geschmack,
auf tauben Zungen,
der zärtliche Fluch
auf die noch nicht
gesprochenen Wörter.

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