9/30/2014

Nicht nur Syrien

Verstümmelte Gegenwart, Menschen,
zu Boden gefetzt, ins Getreide,
Baeume zerbrochen und wie
gefroren zwischen Rauhreif und Steinen,
lebloser Mond.

Mond, verwundeter Stern, ausgeglüht und
eingehüllt in ausgehungerte Dornen, drohend,
versunkenes Metall und Gebein, Abwesenheit,
Tuch im schmerzlichen weiss,
Dunst von Totengraebern.

Hinter dem aetzenden Schein von Bombenrauch,
von Erde zu Erde, von Wasser zu Wasser,
zerrissen wie entkörntes Getreide,
Verkohlte und Verweste.

Unangenehme weiche ungewisse Kruste,
Asche grauschwarz, getrennt und verstreut
und jetzt hallende Kaelte nur,
grauenvolle Fetzen voll Regen.

Bewahret euch,
die ihr mehr eingesargt seit
als dies flüchtige Erdenreich und
packt eure Lider auf das sie verkünden das Blut,
diesen fiesen Geschmack von Schatten,
auf das es kein Vergessen gebe.

9/29/2014

Nach dem Bruch

Sie wird nicht mehr kommen, weil ich auf sie warte,
wird sie nicht mehr kommen, nicht mehr kommen wird sie.

Ich werde die Hoffnung ausschütten und
mir Einbilden sie wird kommen, bis zum Schluss.

Regen, stumme Faeden und das Leben eine Klage,
sie fallen auf meine Sinne.
Ich möchte die Rosen austrinken und
mit des Füllhorns Duft sie bekleiden, doch,
sie ist nicht mehr gekommen, nicht mehr gekommen.

Wie doch die Taeler meiner tiefen Belange
überflutet sind und weit noch ist der Ozean.
So sollst du ein heiliges Feuer mir sein,
eine Freundin der Freuden.

Regen, laestige Glasfaeden,
gibst du mir mein Herz zurück?
Ich möchte es und meine Sinne wieder bluten sehen,
nach dem Bruch der Illusıonen.