2/29/2012

So schön wie Einst, wird kein Tag mehr sein

An das Leben mit ihrer pulsierenden Bitternis,
die die Jahre vorzieht und das Antlitz im Spiegel
wie heißen Wachs zur Erde tropfen lässt.
An die Augen,
an die Blicke hinter Hoffnung und Sehnsüchte,
die das Fleisch und die Knochen durchschneiden
und irgendwo in der Ferne an Erinnerungen verweilen.
An die Gräber mit Hand und Hirn ausgehoben
und erbauten Verliesen,
vor und hinter den Mauern.
Das alles sind wir, im Bauch der Lügen,
die uns zu jeder Stund ein- und ausatmen.

Die schönsten Tage erleben unsre Kinder,
wofern keine Wolken ihre Leiber verbrennen
und die Lüfte nicht bleischwer ihre Gemüter versenken.
Und schönere Tage werden nicht mehr kommen,
wenn ihr in die Ketten hinein wächst und
die Schmetterlinge zu euren Händen Spitze,
wie verbrannte Wimpern zu Boden rieseln.
Schneidiger als das Schwert, ist nun das Papier
und genügsamer als Brot und Sonne
in ach so vielen Händen.

Überall Dinge,
die nicht mehr den Menschen nutzen,
überall Dinge,
die durch die Funken der Maschinerie entsprangen
und die Träume hinter Berge trugen,
somit auch der Hinkende und der Alte
im Sog des beißenden Windes ihre Liebe
unter den sich verschwimmenden Farben verteilt.

An das Leben mit ihren samtweichen Schönheiten,
an die Menschen, die unsre Liebe in ihren Augen tragen
und ferner noch lieblicher der Moment wird,
sofern wir im Glanze jener stehen dürfen und
unsre Hände wieder zu Menschen werden,
die sich innig umarmen.
Wir werden wieder kommen,
sei es auch in Hundert Jahren
und euch sodann einatmen.

2/26/2012

Heute ist ein sonniger Tag

Heute ist ein sonniger Tag
und die Bäume stehen still.
Die Lüft schweigen,
sie wollen nicht verraten,
wie kalt es wirklich ist
auf der anderen Seite des Fensters.

Heute ist ein sonniger Tag,
ich frage mich wie der Wald wohl heut duftet?
Vielleicht nach feuchter Erde, oder
frisch geschälter Rinde, die alles beinhaltet.
Ein Kelch voll Sonne, frischer Rasentau,
welkende Blätter und gar nach Honig,
im summenden Gewand der Bienen.

Heute nicht,
nicht an diesem sonnigen Tag
werde ich meinen Durst stillen.
Die Erinnerungen daran reichen mir-vorerst.
Halb auf dem Rücken liegend
bin ich hoch oben bei den Wolken,
der Karawane mit Lachen und Tränen beladen.

Vielleicht an einem Tag,
wo keine Schatten die Erde verdunkeln
werde ich die Winde durchbrechen.
Vielleicht an einem Tag,
wo die Bitternis mir die Zunge enteist
und meine leuchtende Schimäre dann
all die bescheidene Wunder dieses sonnigen Tages
mit Freuden und Tränen willkommen heißt.

2/25/2012

Der junge Dichter Unverstand

Er war ein Dichter schon mit zwölf Jahr
und schrieb Verse der Liebe und
der pulsierenden Bitternis.
Er hat gebadet in Seen der Enttäuschung,
indes andere das Licht der Liebe sie durchflutete.

Und er bat, seine Natur ließe man ihm unversehrt,
die so schön ist wie der anfängliche Tag
auf der Bühne im blauen Mondlicht.
Doch das Leben blickte ihn mit
Aschgrauen Himmelsaugen an.

Durchs Leben glitt er auf eisigen Strassen
und erblickte immer wieder die Trauer auf den Knien.
Seine Menschen entgegneten ihm mit Unverstand,
das er ein Dichter war, als Kind mit zwölf Jahr.

So sprach er zu seinem Schmerz,
er möge doch warten auf bessere Tage,
um ihn zu betten in erträglichere Lage.
So hoffte er und hoffte,
der Dichter im alter von zwölf Jahr.

Stimmen

Stimmen Stimmen,
jungfräuliche Stimmen,
sie bewohnen die Lüfte und
besuchen hin und wieder mein Universum.
Stimmen Stimmen,
jungfräuliche Stimmen,
aus der Ferne vibrieren sie
in meinem klangvollen Schmerz.

Die Tage, sie verstreichen und
ein Morgen verspricht sich ohne Licht und Laut.
Wie des Menschen glanzvolle Genüsse,
die man uns immerzu verspricht,
                                     sie kommen nicht.

Und Morgen, nur morgen
ist der Tag dann müd,
wie meine Augen, nass und kalt.
Stimmen Stimmen,
jungfräuliche Stimmen,
auf euch werd ich warten,
                               in keinem morgen.

Das Herz wird wieder schlagen

Das Schiff ist führerlos
und treibt den Wellen nach
in die wütende See.
Der Kapitän ist am Boden,
nicht verletzt, er ist fast tot.
Hunderte von Messer und Schwerter
stecken in seiner Brust.
Das Meer will ihn verschlucken,
die schwarzen Schlangen aus seiner Brust
brechen schon in die schwarzen Gewässer.

Das Schiff ist führerlos
und treibt den Wellen nach
in die wütende See.
Nicht mehr in der Lage,
die Segel einzuziehen,
nicht mehr in der Lage
den Kurs zu ändern.
Der Kapitän ist am Boden,
nicht verletzt, er ist fast tot.
Hunderte von Messer und Schwerter
lassen das Blut in seinem Bauche lodern.
Das Herz sinkt schwach und
es wird wieder schlagen.

Das Schiff ist führerlos
und die Wellen treiben es
an die scharfkantigen Felsen.
Laut und schmerzhaft wird es sinken,
denn der Kapitän ist am Boden,
nicht verletzt, er ist fast tot.
Hunderte von Flammen und Feuer
brennen an den Schneiden in seiner Brust.
Das Herz sinkt schwach und
es wird wieder schlagen.
Es wird wieder schlagen.

2/24/2012

Ein Tropfen Tinte

Müde zu sein und schlafen zu können,
gleicht dem ewigen Glück
eines Vogelgesangs,
der aus der stolzen Federbrust
der Welt entgegen wächst.
Hungrig zu sein und essen zu können,
gleicht einen Freund zu haben
und geliebt zu werden.
Doch bin ich stets müde,
beraubt meines Schlafes und
meines Menschendaseins,
vom nicht endenden Wettrennen,
welches der Kapitalismus und
die Blindheit derer antreibt,
die daran glauben und
der Gesang der Menschen auch
eine klagende Stimme
betont,
ist nicht von Interesse.

Die Erdbeere ertrinkt im Champagner,
derweil die Traube mit ihrem wilden Geschmack
unverstanden im Schatten der Gelächter
                                                  verkümmert.
Ich bin hungrig nach der Traube,
denn die Erdbeere hat schon lange sich
und ihren edlen Geschmack verloren.
Ich bekenne,
nie gelebt zu haben,
unter dem gläsernen Mantel,
wo nur andere sich drin sahen.
Der Riss im Mantel war nicht mehr zu flicken,
nicht mehr zu übersehen.
Die Scherben zerknüllen mich nun
und wie ein blutendes Herz
ringe ich nach den letzten Lebenstropfen,
nach ein Tropfen Tinte,
ein aufkeimender Schrei im Universum.

2/22/2012

Ich möchte zurückkehren zum Meer

Ich vermisse das Meer
und möchte zurückkehren zu ihr.
Ihr zartes hauchdünnes Tuch,
so blau wie das Endlose über ihr
umhüllt mich nur noch in meinen Gedanken,
in meiner Dunkelheit,
wo alle Farben erloschen
und die Blumen ihren goldenen Tanz verloren.

Ich vermisse das Meer
und ihren Duft,
der meine kurze Kindheit hütet
in den Wellen, im Sand, in silbernen Augen
und in Booten,
die mich in meine Welt wogen.
Ich möchte zurückkehren zu ihr
und im Salze ihres Atems,
atemlos wieder das Leben ergreifen.

Ich vermisse das Meer
mit ihren tausenden von Tränen,
wo auch meine unter ihnen ruht.
Ich möchte zurückkehren zu ihr, nein,
nicht meiner Tränen Willen,
in ihre Arme möcht ich wieder fallen
und ihre blaue Zunge küssen,
auf ihr die Wolken und
und die Berge sich spiegeln.

Ich vermisse das Meer
und zurückkehren möchte ich zu ihr.
Dann tauche ich in ihr hinein,
mit all meiner Schwere
auf meinen Schultern und
der pochenden Last meines Herzens.

Ich habe meine Augen geschlossen und
lasse mich tief und weit treiben,
sogleich Deinen Namen,
den ich Einst in den Wind schrieb.
Meine Ohren sind taub
und mein Mund lächelt,
denn federleicht werde ich
von dort, wo die Sonne erlischt,
mich wieder erheben.

Ich vermisse das Meer
und zurückkehren möchte ich zu ihr.

2/20/2012

Wund und starr

So nackt ist der Mond
so wund und starr
so wie Träume
nicht anfassbar.
Wolkenkleid
weiß und rein
sprengen Ketten
zu Staub, ganz fein.
Freiheit ist
des Windes Sprach
welch Aug versteht
seit gestrigen Tag
als die erste
Träne brach.

Der Abgrund tief
die Wunden weit
der Geist noch nagt
an Seelen neig.
Das Schwert im Bauch
trinkt Drachenblut
alte Sitte, das ist Brauch
braucht heut die Hand
noch alle Mut.

Baute manch
kristallen Schloss
zerstörte sie
keine Kugeln doch.
Worte zu Gestalt
mit geballter Faust
trommeln Träume nieder
und du
baust sie wieder auf.

So nackt bin ich
so wund und starr
und der Rosenduft
mir nicht anfassbar.
Schön Dein Lächeln
weiß und rein
sollte im Herzen
aller sein.

2/14/2012

Wie Schnee

"Du bist wie der Schnee"
sagte eine Dame zu mir.
"Du kommst wenn es kalt und grau ist
und beschenkst uns mit Freude
und das Glühen in Kinderaugen
kehrt wieder Heim".
"Und wenn die Sonne
die Wolken durchbricht
und das flimmernde Grau
den bunten Farben weicht,
schwindest du sodann wieder".
"Ich bin der Schnee"
stimmte ich ihr zu.
"Doch bin ich der Schnee,
der die Strassen und Fußspuren bedeckt,
der sogleich weg geschoben wird
und schmutzig und vergessen
am Straßenrand liegen bleibt.
Ich möchte dahinschmelzen
und zu Wasser werden,
damit das dunkelste Loch mein Zuhause wird,
                      dort,
wo keine Sonne mehr scheint,
                      dort,
wo keine Stimmen zu hören sind,
die mich verformen
und bei Seite schieben.

Still ist meine Sprache

Die Musik bricht meine Knochen,
wie gelähmt sitze ich da,
als hätte das Gift einer Kobra
mich eingeschnürt.
In der Zeit greife ich zurück
in die Schlucht und ziehe hervor
                         die Melancholie,
die Wut über die Trauer der Leere
und die Trauer über die Wut,
das ich nichts ändern konnte.
Erwarte nicht die klärenden Worte
                          aus meinem Mund.
Meine Augen sind mein Mund,
die alle Sprachen sprechen.
Augen sind der Worte Wahrhaftigkeit treu
und bekunden ihre Freiheit still.
Ich sehne mich nach dem Schmerz,
der in den tiefen Abgründen der Schlucht
                                        nach mir lauert
und aus dem Feuer der alten Welt
wieder des Rosen Duft
                  berühren zu können.

Ein Jahr ist vergangen

Ein Jahr ist nun vergangen,
wo die Meere Dich verabschiedeten
und zu Fusse des Marmarameers
die Wellen meine Tränen
in ihre Mitte zuließen.
Was bedeutet ein Menschenleben,
wenn es gelebt ist?
Er kommt weinend und klagend
zur Welt,
als wüsste er,
das seine Freiheit
mit Ketten geschmückt ist.
Und stillschweigen
verlässt er diese Welt,
weil die Kapitulation
vor dem Tod unumgänglich ist.
So alt der Mensch auch wird,
letztendlich passt es in die Dauer
eines Wimpernschlags.
So kurz wie Atemzug
und doch wiederum
so unendlich andauernd
wie die Ozeane.

Töchter der Dämmerung

Der Fluss zieht mit den Töchtern
der Dämmerung davon
und viel bietet der Tag nicht,
um Dir meine Liebe zu zeigen.
Wie ein Reifen umhüllt die Karaffe den Wein,
mein Blut fließt in Deinen Adern und
Dein Herz pocht in meiner Brust.

Mein Herz,
meine Augen möchte ich Dir geben,
was Du siehst,
möchte ich einatmen,
was Du siehst,
möchte ich sein,
in seiner Veredelung und Vollkommenheit.

Meine Finger sind tot
an meinen Händen,
vielleicht weil sie zu selten
Dein Lächeln berühren.
Wuchsen sie an Deiner Hand,
wären sie frei von Schmerz
und ich unsterblich
wie der allmorgendliche Wind.

Ich ergreife die Zeit nicht und
fern meines Gehörs ist ihr Ticken.
Der Sand im Glas wurde zu Wasser,
                                       lange schon.
Und sie trägt die Früchte davon,
die an Herzensbäumen blühen.
Sie sind die kleinen Wellen am Fluss,
die klagende Stimme,
der Töchter der Dämmerung.

2/05/2012

Noch nicht

Oft denke ich daran,
wie ich gedanken- und atemlos da liege,
ich leugne es nicht.
Aber ich denke nicht daran zu gehen,
                                            noch nicht.
Und ich denke an euch meine Lieben.
Was wirst Du wohl machen mein Kind,
wenn ich nicht mehr bin,
schenkst Du mir eine Träne zum Abschied?
Nur einen Tropfen Deiner Liebe..
So vieles habe ich noch vor mit Dir,
und noch so vieles mehr möchte ich sehen
                                                     von Dir.
Nirgendwo werde ich hingehen,
ohne an Deinem schönsten Tag mit Dir
                                       getanzt zu haben.
Und Du meine Liebe,
meine atmende Sehnsucht, bitte verzeih mir,
aber vor Dir werde ich liegend gehen.
Im Ungewissen werde ich gewiss auf Dich warten
und Dir mit der Liebe entgegnen,
die mir mein Atem raubte
und ich wieder Leben in mir fand.
Aber ich denke nicht daran zu gehen,
                                            noch nicht.
Meinen Wunsch möchte ich äußern,
wo ich zu Erde werden möchte.
Das Leben soll mich stets begleiten,
Die Freiheit atmenden Wächter dieser Erde
           sollen über mich wachen,
dann wenn ich liegend von euch gehe
und meine Türen sich das letzte Mal
                            hinter mir sich schliessen.
Oft denke ich daran,
wie ich gedanken- und atemlos da liege,
                    Zuhause,
                          das mich einst gebar,
ich leugne es nicht.
Aber ich denke nicht daran zu gehen,
                                            noch nicht.

2/04/2012

Die letzte Rose

Wenn die letzte Rose
in der brennenden Kälte erwacht,
das Bildnis Deines Lächelns
in meinem Herzen lacht.

Wohl erwacht der Frühling
erst spät dies Jahr,
noch knacken die Felder
und der Fluss erstarrt zu Glas,
                           still und klar.

Aus tiefen Wurzeln,
ernährt sich das Gold so Grün,
sie tut es Dir gleich mein Kind,
in Dir ist es genau so schön.

Habe Geduld
und halte sie fest die Rose,
sie verteilt nicht das Feuer,
        wie das salzige Kraut.
Geduld ist Dein Aug,
         groß wie alle Monde,
wenn die letzte Rose erwacht,
in der brennenden Kälte,
    der jungfräulichen Braut.

2/03/2012

Unsre Last auf deinen Schultern

Wie viel Leid erträgst du noch,
ist die Last dir nicht zu schwer?
Und wie viel Tränen kannst du noch aufnehmen,
ertrinken deine Kinder nicht in ihnen?

Freudige Nachrichten bringen die Medien nicht mehr.
Ich suche nicht die Schuld bei dir,
obwohl die Menschen auf deiner Zunge erfrieren.
Ich sehe, das Menschen nicht mehr atmen,
sie scheinen in deinen Händen festgewachsen zu sein.
Und wie viel Menschen kannst du noch in deinen Herzen aufnehmen,
ist da noch Platz neben meinem Vater?
Ich weiß nicht ob du es weißt,
aber heute war sein Geburtstag
und es tröstet mein schweres Gemüt,
das er nicht alleine ist.
Zum Gesang der aufgehenden Sonne,
tanzen deine Schmetterlinge elfengleich.
So wie seine Worte,
selten aber feurig,
von seinen Lippen sprangen.

Wie viel Leid ertragen sie noch,
die Dagebliebenen,
wenn das nur bleibt,
was Tränen beklagen?
Und wie viel Freude bescherst du uns noch?
Ich hoffe Generationen noch.
Deine Bizarr-Schönen Geheimnisse,
die wir mit kindlicher Freude entdeckten
und zu lieben schätzten.
Die allerhöchste Form des Lachens,
das ohne jegliches Wissen und Maskerade,
die Strassen deiner Seele beschallt.

Wie viel Leid erträgst du noch?
Ich hoffe doch noch sehr viel.
Die Freiheit in Ketten ist die Wiege des Blutes.
Wofern die Kerzen der Sehnsüchte
erst unter deinen Tränen,
die uns wie Glasfäden entgegenwachsen,
hell aufleuchten.

2/02/2012

Zart flüstert die Hoffnung

Auch wenn die Handgelenke
mit Ketten fest umschlungen sind,
sind es die Finger,
die immer noch nach den
Schmetterlingen greifen können.
Und wenn auch niemand die Zahl
der Sterne kennt,
sind es die Sehnsüchte der Menschen,
die in jedem von uns,
bei Tag und bei Nacht aufleuchten.
Es kommt nicht darauf an,
in Gefangenschaft zu leben.
Es kommt darauf an,
sich niemals zu ergeben.
Dein Antlitz habe ich stets gezeichnet,
auf Linoleum und Holz,
auf Beton und Leder
und sogar auf Glas.
Denn diese Dinge,
das war mir klar,
werden länger leben als ich.
Du warst immer meine Freiheit
in meinen dunkelsten Verliesen
und ich habe Dich geliebt dafür,
ohne den Klang Deiner Stimme je gehört zu haben.
Diese zarte Blume hütete ich,
wie meine Träume,
denn ihr Duft wird auch
jenen Menschen die Hoffnung bringen,
die es verdient haben geliebt zu werden,
so wie ich Dich heute liebe.

Wenn Dein Herz in meine Seele unter geht

Schlaftrunken
erwacht der Tag über meine Wimpern
und durch unser Atem am Fenster,
schmilzt mein Herz in seiner Sehnsucht.
Nackt lässt erzittern der Wind die Äste,
Jene, die mit ihren geheimnisvollen Blüten,
die mich ein jedes mal verstummen lassen,
in die nächtliche Meere tauchen.
Ich küsse die zarten Knospen in Deinen Händen,
die mir entgegen wachsen.
Und Deinen Fuß,
die weiße Taube auf glühendem Wüstensand,
ein Tropfen Sonne,
ihre Spuren der Ewigkeit,
in jedem Korn keimt.

Über das ganze Land küsst nun die Sonne
die spitzen der Berge und
die sanften Wellen der Meere.
Tausende, Gold glänzende Augen
durchschneiden die Nacht,
die aus Kalk und Ziegeln blinzeln,
ungehindert der Sterne,
die wie eine jungfräuliche Magnolie
die schwarze Leinwand über all Häupter bedecken.
Wenn die Stimmen in den Strassen verstummen
und der sanfte Wind nun durchs Geäst wandert und
die feuchten Nasen betucht,
die über das Fell wachen,
bin ich Dein Herz,
das in meine Seele unter geht.

Wonach mein Herz tränte

Gestern lag ich in Deinen Armen
und Deine Wärme wurde zu meiner
und meine zu Deiner.
So gern sah ich Dir zu,
wie Deine Lider sich schlossen
und der Frieden auf Deiner Stirn,
wonach manch Menschen bluten,
schloss meine Blicke für diesen Moment
über die Ketten, die Handgelenke
der Freiheit entgegen erblinden.

Vergessen und selbstlos,
lagen Deine Hände auf meiner Brust.
Ich weiß nicht,
ob Du die Stimme meines Herzens hörtest,
denn nur zu Deiner Melodie
verteilte sie ihr Gesang.

Der Mond schwindet in den Wolken,
sowie die Hunderten Arme und Hände
der Bäume mit der Dunkelheit eins werden,
so verschwanden meine Finger in Deinen Haaren.

Der Duft von Sonne beladene Kornfelder,
der Duft von Freiheit und Unbekümmertheit,
erhob sich von Deinem Haar.
Ich habe etwas gefunden,
wonach ich nie suchte
und jetzt ist mir die Gewissheit zuteil,
das ich nichts anders wollte.

Heute werde ich Dich wieder in meine Arme schließen
und wir,
zwei Menschen,
werden wieder zu einem Menschen wachsen.