9/30/2014

Nicht nur Syrien

Verstümmelte Gegenwart, Menschen,
zu Boden gefetzt, ins Getreide,
Baeume zerbrochen und wie
gefroren zwischen Rauhreif und Steinen,
lebloser Mond.

Mond, verwundeter Stern, ausgeglüht und
eingehüllt in ausgehungerte Dornen, drohend,
versunkenes Metall und Gebein, Abwesenheit,
Tuch im schmerzlichen weiss,
Dunst von Totengraebern.

Hinter dem aetzenden Schein von Bombenrauch,
von Erde zu Erde, von Wasser zu Wasser,
zerrissen wie entkörntes Getreide,
Verkohlte und Verweste.

Unangenehme weiche ungewisse Kruste,
Asche grauschwarz, getrennt und verstreut
und jetzt hallende Kaelte nur,
grauenvolle Fetzen voll Regen.

Bewahret euch,
die ihr mehr eingesargt seit
als dies flüchtige Erdenreich und
packt eure Lider auf das sie verkünden das Blut,
diesen fiesen Geschmack von Schatten,
auf das es kein Vergessen gebe.

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