3/15/2012

Nicht mehr warten wirst Du auf mich

Welch Leid fuhr durch mich hindurch in Dich,
durch Deine blauen Fenster,
da Du sie mir schlosst und anderen öffnetest?
Welch meiner schweren Worte regneten nieder
auf Deine lieblichen Knospen,
da Du sie in andere Hände bettetest?

Keines meiner Felsen schlug ich ab von meinem Herzen,
wofern sie noch über meinen wüsten Garten
wie schwarz beladene Wolken sich entkrachen.

Auch nie haben meine Augen Dich betrogen,
nie haben sie gesucht eine andere Sonne,
nie haben sie versucht heller zu strahlen, als bei Dir
und zu keiner Zeit waren sie je befüllter mit Leben.
Meine Hände waren Deine Hände und
immer wieder kehrten sie mit mir zu Dir zurück,
damit Deine Hände zu meinen wurden und
Deine und meine zu unsren.

Wie zwei liebestolle Schmetterlinge tanzten sie
zur Woge der Lüfte,
sie verzehrten sich nach dem Zwinkern der Lichter,
die zwischen unsren Fingern sich entzündeten.
Und zu keiner Zeit brachten meine Hände unsren Tanz davon,
denn der meiner Liebe, war der Liebe unsrer Musik genug.

Nieder schrieb ich die Lieder der Liebe auf meine Zunge
und hätte sie die Blütenstrophen zu andre Herzen gesungen,
so hätt ich auf ewig meine Lippen versiegelt,
auf das meine Zunge jenseits des Lichtes in der Dunkelheit
selbst zum Schatten wird.

Nicht mehr warten wirst Du auf mich, nicht jetzt und auch nicht dann,
wenn ich schlussendlich die eisernen Tore hinter mir schließe.
Und auch nicht dann, wenn der langersehnte Frühling
vor meiner Tür duftet.
Die Müdigkeit, Stille des Lebens Hast, faltet meine Stirn,
mein Kopf gesenkt, die Erde schauert mir so seidengleich.

Ich bin nicht von Dir gegangen, bin auch nicht mit mir gegangen,
doch bin ich wieder bei mir, hier, wo ich wieder bei mir ende.

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