3/06/2012

Das Lied der Rosen

Ich bin das gesprochene Wort des Hanges,
das zu ihm wieder kehrt und in
seinem Herzen flammt
und es zum zweiten male ausspricht.
Ich bin ein Tropfen Blut,
das auf grünem Teppich nicht gerinnt.

Ein Kind der Natur bin ich,
im Winter noch ein Gedanke,
im tief-warmen Frühling geboren und
im Sommer gewachsen.
In nass-dunklen Winden schließ ich mein Aug.

Durch mich wird das Wort der Liebe getragen
und das Geschenk, der Menschen Vermählung.
Auch geleite ich den Menschen bei seiner letzten Reise.

Und der anbrechende Tag atmet mit meinem
Lichtdurchflutetem Atem und
der letzte Atemzug der Sonne
ist auch der mein dämmernde Atem.

Der Wind trägt meine Schönheit über
die grünen und blauen Ebenen dieser Erde
und verschönere das triste Grau,
die unaufhörlich gen Himmel wachsen.

Die Nacht blickt noch lange auf mich,
derweil ich das Tages Aug Erwachen suche.

Das berauschende Nass des Tages ist mein Trunk
und höre Lieder von Federkleid und Honigträger
und blicke stets zum Himmel,
aber nicht um nach mir selbst zu trachten.

Ich trage des Weisheits Duft,
dem Menschen noch unbekannt ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen