3/03/2012

Nach dem Regen

Ich blicke in eine Pfütze,
darin mein Gesicht und das Blau.
Die seichten Wellen verzerren
mein Gesicht und das Blaue.

Ich blicke in eine Pfütze,
darin mein Gesicht, das Blau
und Vögel.
Die seichten Wellen verzerren
mein Gesicht, das Blaue
und die Vögel.

Ich blicke in eine Pfütze,
darin mein Gesicht, das Blau,
Vögel und die Sonne.
Die seichten Wellen verzerren
mein Gesicht, das Blaue, die Vögel
und die Sonne.

Ich blicke in eine Pfütze,
darin mein Gesicht, das Blau, die Vögel,
die Sonne und unsre Endlichkeit.
Die seichten Wellen verzerren
mein Gesicht, das Blaue, die Vögel,
die Sonne und unsre Endlichkeit.

Ich blicke in eine Pfütze,
darin mein Gesicht, das Blau, die Vögel,
die Sonne und unsre Endlichkeit.
Zu erst werden die Vögel verschwinden,
dann ich,
mein Gesicht wird schwinden,
dann die Pfütze mit dem Blau und
die Sonne besteht,
bis auch sie schwindet.

Doch ich blicke in eine Pfütze,
das Wasser ist kühl,
ich schreibe Gedichte,
das Blau ist rein und weit,
die Vögel ruhen,
die Schnäbel tief ins Gefieder gesenkt,
die Sonne ist heiß
und wir alle bestehen noch
und die seichten Wellen küssen
mein Gesicht, das Blau, die Vögel, die Sonne
und unser aller Leben.

1 Kommentar:

  1. Lieber Okan,

    nun musst ich doch gleich mal schauen, was du geschrieben hast. Wie schon erwartet, ein wundervolles gefühlvolles Gedicht. Das Schreiben kann manchmal schon sehr erlösend, ja, sogar heilend sein und weißt du was das schönste ist, man kann Unsichtbares, von dem man oft gar nichts wusste, sichtbar machen. So birgt das Schreiben doch auch immer wieder eine Überraschung, sitze oft vor meinen Gedichten und wundere mich. Das geht dir sicher genauso. :)

    Ganz liebe Grüße von Ramona, die sich für ne Weile vom Forum zurückgezogen hat...

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