10/06/2014

Die Wanderung

Ich habe zwei Haende,
sie haben vielleicht schon die Haelfte der Welt gemessen,
haben Stein auf Stein gestapelt, aus Getreide Brot gewonnen,
haben Frieden und Krieg gemacht,
haben die Meere und Flüsse belauscht und
sie haben gesehen, was den Augen blieb verborgen.

Doch als sie hingingen über dich, meine Schöne,
Vogelgesang, kleine Lerche,
so kamen sie nie zu einem Ende, hielten inne,
waren benommen von deinem Elfenzart und
als das Licht deiner Haende meine erwaermte,
war mir klar, du warst mein Hort, reicher und
unermesslicher noch als das Meer mit seinen Trauben.

Und weiss warst du, blau und weit wie der Himmel,
wenn er zum verweilen einlud.
Und so verweilte ich in diesem Stück Paradies,
zwischen deinen Füssen und deiner Stirn,
verweilte ich, wandernd und wandernd,
dein kurzes Leben lang.

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