10/14/2014

Blüten und eine schlichte Geschichte

Ich erinnere mich noch,
ach, deine braunumschlossenen Augen,
wie innen von reifem Honig erfüllt,
dein ganzer Körper wie ein duftender Garten,
deine Stimme wie eine weisse Wolkentaube
und allein deine Verzückung,
als wenn ein Blitzstrahl mich durchdringt,
als wenn ein Dolch, mit der Form deiner Lippen,
zum Blute meiner durchdringt und
jeden Tag von neuem,
bist du dem Ozean entstiegen,
als kaemest du vom Schiffbruch, verwundet
und von Wunder erfüllt.

Das sind die Blüten meiner Erinnerungen,
kleine Knospen, die plötzlich da sind,
wenn ich im Bus und Zug reise,
zwischen all den Gassen und schattenkühlen Strassen.
Ich sehe dich, wie du meine Zeilen liest und
deine zerrissene Lippen wieder lebendig laecheln,
dein reines Wesen, in das alles Schöne
wie ein Sturm fuhr, ohne dich zu zerstören,
jeden Tag aufs neue, kleine Rose.
Demütig menschlich und hochherzig arm,
so sehe ich dich, wie du bist,
eben keine flüchtige Rose.

Ach, kleine Rose,
nur ein kleines Feuer zittert in mir,
die grossen Flammen habe ich im Leben,
wie zu schwere Aeste, abgeschlagen und
nichts als eine schlichte Geschichte
könnt ich nur noch belichten,
wie die schlichte Liebe zweier schlichten Menschen,
nicht anders als ein schlichter Atemzug.

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