9/30/2012

Die graue Meile

Ich weiß nicht,
wie oft ich die graue Meile auf und ab gegangen bin.
Ich weiß nicht,
wieviele Gedanken von meinen Augen herab
auf die graue Meile regneten.
Vielleicht so viel wie es in einem Jahr regnet.
Viele Menschen gehen diese Meile mit
gesenkten Häuptern auf und ab, Tagein Tagaus,
Zeit spielt hier keine Rolle mehr.
Und schon garnicht, wenn man ein Gefangener
seiner eigenen Gedanken ist.

Heute habe ich sie wieder bewandert,
wie ein Ochse, der immer wieder
das selbe Feld pflügen muß.
Und wieder regneten Gedanken nieder,
immer wieder, unaufhörlich
plätschert dieser eine Wasserfall
aber triefnass werden nur die Augen.

Die Dunkelheit hat sie verschluckt,
sie winden und wenden sich,
rudern wild wie eine Boje
auf wilde Gewässer umher
und ihr Bauch ist gewölbt
und ringt nach mehr,
nach noch mehr Volumen,
wie Katzen, gefangen in einem Sack.

Liebste, meine Liebste Magnolie,
sie sind Gefangene ihrer selbst
und manchmal fällt ein Tropfen Sonne
auf die graue Meile
und etwas wie ein Funke
wandert sodann Hoffnung versprühend
zwischen den Gefangenen umher.

Die Dunkelheit hat sie verschluckt und
sie winden und wenden sich nicht mehr,
wie ein altes Gemälde, verstummen ihre Farben.
Sie trinken die Sonne
und werden sichtbar.

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