9/29/2012

Die eine Nacht

Die eine Nacht
trug mich in die Finsternis
und die blutigen Felder
öffneten mein Grab.

Ich verließ Dich wie ein Traum,
heimlich über Dich weggeflogen
und hinterließ Deine Augen
in meinem weiten Schatten.
Deine Tränen waren Schatten,
Deine Hände und Stimme
waren Schatten.

Halb ertrunken lösten sich meine Worte
und fielen, gleichsam wie faule Früchte
in den gierigen Schlund meiner Alpträume.
In kurzen Lichtbildern,
war ich Dir nah und fern zugleich.
Ebbe und Flut,
im Schnellzug der Gezeiten.

Weder mich,
noch den trunkenen Tropfen
auf Grashalme habe ich beinahe verloren,
sondern Dich, Dich mein Kind
und meine geliebten Menschen
habe ich beinahe ins Unantastbare
geschlossen.

Doch ich lebe
und wie ich lebe.
Wie krachende Buchstaben einer Schreibmaschine
schlugen eure Narben eine Nachricht
in mein Herz nieder.

So trug mich die eine Nacht
an der Finsternis vorbei,
gleißende Lichter,
Augen durchs Horizont gezogen
und mit Wut und Verachtung entzürnt,
schnellten sie durch mich hindurch.
Und weit von mir getragen,
auf dem blutigen Felde,
ließ ich etwas zurück,
etwas ohne Namen
und ohne Gesicht, etwas
das an meinem Rückgrat hochkroch
und meinen Augen das Gift brachte.

Die eine Nacht,
schnellte ihre Pfeile ab,
durch einen Teil in mir
und es versank splitternd
in die Tiefen meines Grabes.
Es musste sein, es musste sterben,
ohne mich,
um letztendlich mit mir
von neuem zu leben.

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