11/10/2013

Rose

Rose,
du wurzelst hinab,
bis in meine lauteste Stille und
niemals verstummen wir,
denn du bist der Gesang
aus Nackenduft und Lippenrot
und ich fliehe zu dir, stimme ein,
deiner erdenbraunen Augen, tanze
zu deinem lohenden Rot,
du verwandelst mich in Melodie,
die dich zelebriert.

Rose,
manchmal bist du unerreichbar hoch,
Himmelsblume, dann Menschenwiese,
doch niemals ein graues Land.
Das Abendrot taucht hindurch dein Leib,
wechselt seine Spur an meinem Horizont
und deine Rosenhände spalten ihren Duft,
die eine Hälfte für mich,
die andere Hälfte für die Welt.
An dir haften alle Zeiten,
wie der unermüdliche Gesang
zwischen deinen Lippen
in unsichtbarer Glocke gehalten,
in Spiralen aus Duft, heimlich und perlend.

Rose,
geschehe mir in mein ursprünglichstes Sein,
öffne mir deine Rosenarme,
benetze meine innere Brust mit deinem Tau
und schöpfe wieder in deine Kelle
mein einziges Leben.

Rose,
du bist ein Serum mit betäubendem Element,
umwächst mich mit Ruhe und
ich wandle in dir umher, wie schlafend.
So könnt ich doch ein Gärtner sein,
mit dem Wissen dich zu halten,
nur einen einzigen Kuss auf deine Blütenstirn hauchen,
der überall ein Teil von dir ist.

Rose,
unersättliche du,
heißhungrig verschlingst du mich,
bin ständig von dir umgeben, tauche niemals auf,
hast deine Dorne in mich geschlagen und
meine finstren Träume ausbluten lassen
und schickst deinen Rotstrahl durch mein Wurzelwerk
und halten uns gefangen, in geöffneten Händen.

  

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