11/16/2013

Lasst uns müde sein

Wie auch nicht ermüdet sein,
von jener Kälte, die winterlich
die Städte befüllt, etwas,
das das Feuer nicht kennt,
auf Haut und Haar hängenbleibt
und schleichend sinken wird,
das Gemüt verkühlend.

Ermüdet bin ich des rauhen Lebens,
der Komiker im politischem Gewand
und sehr müde bin ich dieser Gestalten,
nie wissen wir was sie denken,
mit trockenen Augen sehen sie uns an
und lachen über unsre ernste Lage.

Ermüdet bin ich von so vielen Dingen,
die mich immer mehr ermüden,
der aussterbenden Sprache und
der Kinder, die nicht mehr lachen.

Ich bin ermüdet,
nicht nach England reisen zu dürfen,
Moskau mir verwehrt wird,
ich bin ermüdet, unter politischen Gesichtern
gesichtslos zu sein, immerzu und jeden Tag
und das wir morgens aufstehen, nicht mehr für uns,
schon lange nicht mehr und abends sodann
ruhmlos zu Bett zu gehen.
Sagen wir endlich was wir denken,
die Wahrheit wieder aus dem zähen Schlamm ziehen,
das Bittere ausspucken um die Süße zu schmecken.

Ich habe so viele Menschen gesehen,
stolze, kräftige, ehrliche, liebevolle Menschen,
dort habt ihr sie regungslos gemacht,
auf nassen Rössern habt ihr
die Sonne in der Hand versprochen.
ich kann so viel Bitternis nicht ertragen,
so viel Kälte nicht und Stein.
 Seien wir des Fortfahrens müde,
die Welt mit leblosen zuzufüllen,
lasst uns wach sein, wie Lebende leben.

Ich wäre müde,
als Mensch nicht die nackte Blume zu kennen,
die frische Erde nicht atmen zu können,
nicht das Feuer im Regen zu sein.
Schließt auf den Käfig,
lasst sie wieder frei die Zeit,
so das wir unsren Küssen Namen geben können
und unsre müden Augen das Frührot einfangen.

Lasst uns müde sein dessen,
was unsren Hoffnungen vorbereitet ist,
unsrer Hände jedoch fern, dessen,
was Tag für Tag tötet
und selbst nicht getötet werden will. 

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