11/15/2013

Der zerbrochene Krug

Der zerbrochene Krug
will dennoch schöpfen,
singend das Klare aufnehmen,
der Ton ist nun dunkel,
Erdenfarbig ist seine Haut,
Farbe des Kalks, totes Geäst,
sterbender Körper des Tages.

Der zerbrochene Krug,
auf seine Hände gefallen,
in Schweigen gehüllt und
von Trockenheit umwunden.
Und seine durchs Feuer geborene Farbe,
ist in Erden erloschen.
Die Hände des Wassers waren es,
von Wolkenbrüchen her, blitzartig
herniederregneten, sie haben dem Krug
schweigend die Stimme genommen,
ihn lachend geleert, ihm die
Gefügigkeit verliehen.

Der zerbrochene Krug,
wertlos nun zwischen Grauriesen,
selbst ein grauer verwundeter Krug,
seine Narbe mit Schatten bedeckt und
niemand füllt ihn mehr, niemand schöpft aus ihm
die klare Weisheit,
nur ein Vogel noch findet sich ein, jung und ewig rein,
aus dem Inneren der Wunde und fliegt davon,
schlagend mit gelben Flügeln.

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