10/30/2013

Oda an die Hände

Ihr Hände,
gesellige, neugierige Samtheiten der Welt,
aus Anzug, Hemd und Blaumann
wachst ihr stets hinaus, hastig blickend,
wie Bienen nach Blumenkronen.
Eure Finger immer besorgt drum,
die Türe aus Seide zu öffnen,
um der duftenden Liebe
einen Tropfen Tau
aus Diamanten zu schenken.
Ihr Hände,
Unermüdliche,
Tag und Nacht Schaffende,
Flügel aus frisch gemahlener Erde,
fliegt ihr uns immerzu voraus und
kehrt zurück mit einem Becher
süß duftender Freiheit.
Und von allen Häusern die ihr besucht,
holt ihr Honig,
der Geheimnisvoll
in die Kuppen eurer Zehn Könige wandert,
von jeher pochend sodann
in die Herzen tropft.
Ihr Hände,
ein Leben habt ihr allein,
ein Seelenkleid
aus knisterndem Gold,
ihr versteht euch selbst zu lieben,
das nackte Papier
mit Gedanken zu bekleiden.
Wie Augen,
seid ihr Hände,
die durch die Distanz
miteinander tanzen.
Ihr Hände,
Botschafter rollender Gedanken,
Zungen der Stummen,
vernagelte Sonnenstrahlen habt ihr,
die manchmal brennend
über die zartesten Wangen zittern.

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