5/30/2012

Wenn ich Dich lebe

Ich öffne Deine Augen
Wenn ich meine schließe
Ich belebe Deine Worte
Wenn ich meine richte
Ich beglänze Deine Lippen
Wenn ich am Wein nippe
Und ich sehe Dich unweit
Wenn ich in der Ferne schwinde

Ich versteinere mein Herz
Über Deine Meeresaugen
Und lasse es versinken
In Dein tiefstes Vertrauen
Ich verwandle Dich
In einen Schmetterling
Und lasse zurück die Raupe
Die an Deinem Seidenfaden hing


5/29/2012

Ich will Dich mit dem Himmel kleiden

Ich will Dich mit dem Himmel kleiden,
auf das Deine Träume mir entgegen regnen,
doch sorge Dich nicht, ich schreite sanft,
denn es sind Deine Träume, die mir entgegen regnen.

Ich will Dich mit dem Himmel kleiden,
auf das Deine Wünsche meine Becher füllen,
doch sorge Dich nicht, ich benetze nur meine Lippen,
denn es sind Deine Wünsche, die meine Becher füllen.

Ich will Dich mit dem Himmel kleiden,
auf das Deine Sehnsüchte meine Worte tragen,
doch sorge Dich nicht, meine Worte sind gewählt,
denn es sind Deine Sehnsüchte, die meine Worte tragen.

Ich habe Dich mit dem Himmel gekleidet
und ich sorge mich um Dich,
denn es hat lange nicht mehr geregnet,
meine Becher sind gefüllt mit Leere
und meine Worte fallen mir vor die Füsse.

5/27/2012

Jetzt liegt es an Dir

Jetzt liegt es an Dir,
Leben dem Licht zu schenken,
jetzt liegt es an Dir,
nicht mit andren Blumen zu welken.

Es liegt nicht an Dir,
Das größte aller Wunder zu bürden,
es liegt nicht an Dir,
wenn andre Dich von nun an leugnen.

Jetzt liegt es an Dir,
an Deinen Hafen zu gelangen,
jetzt liegt es an Dir,
mit der Süße aus der Kälte zu entbrennen.

Es liegt nicht an Dir,
wenn die Unerträglichkeit aus Dir spricht
und es liegt nicht an Dir,
wenn der Boden Deine Tränen bricht.

Jetzt liegt es an Dir,
zu wachsen mit Deiner Herzens Frucht,
jetzt liegt es an Dir,
zu entsteigen Deinem tristen Herbst und Furcht.

Vielleicht Deinetwegen

Die Sonne steigt durch Deine grün-blauen Fenster
und hat ihr fröhliches Gewand um Dich geworfen.
Ich weiß nicht, warum ich auf einmal daran denken muss,
vielleicht ist es die Sanftmut der Vögel,
die ihrer Stimme diese entlocken.

Ich streife durch die Landschaft,
an Wiesen und Felder vorbei
und lasse mich blenden von den stummen Worten,
der Sonne entkommen und dem Bach beiwohnend.
Ich weiß nicht, warum ich auf einmal diese Welt anbeten möchte,
vielleicht weil Deine lachenden Worte so gleich schön sind.

Mit dem schönsten Lied, mit der schönsten Stimme zu wandern,
über wilde Wege und gezähmte Strassen,
die glühende Winde zu fühlen und das Herz entspringt der Flamme.
Ich weiß nicht, warum ich auf einmal an die Liebe denken muss,
vielleicht weil sie in meiner Dunkelheit erglüht,
der entsprungene Funke Deiner Flamme.

5/25/2012

Ich habe geschlafen neben Dir

In der vergangenen Nacht habe ich geschlafen neben Dir,
weit von meinem Meer, auf trockenem Lande.
Du warst Liebe und Duft, im Wechsel von Schlaf und Gesang,
im Wechsel von Rot und Blau.

Vielleicht wuchsen wir in unsre Träume,
ich in Deinen und Du in meinen,
hoch oben wie Zweige, vom selben Wind belebt
und tief unten wie Wurzel, in die Essenz gewachsen.

Aber vielleicht trennten sich auch unsre Träume,
Du von meinen und ich von Deinen und
suchten uns über dunkle Schattenmasse,
dicht an unsren Augen vorbeifliegend,
als hätte es uns noch nicht gegeben.

In der vergangenen Nacht habe ich geschlafen neben Dir,
ich meine die ganze Nacht und
während die Gefallenen und noch stehenden
mit der Erde, wissend oder unwissend, sich drehten
hat meine Hand Deinen Bauch geküsst.
Weder der anbrechende Tag, noch ein anderer Traum
konnte mich von Dir trennen.

Ich wollte sie küssen, Deine fernen Lippen,
ich wollte das Meer schmecken, das Salz und das Blau.
Und gerade von der Nacht entkommen,
von der Morgenröte empfangen,
erhielt ich keinen Kuss von Dir,
denn am Tage trug Dich die Nacht abermals davon.

5/22/2012

Dir sei es gedankt

Es werden die Tage kommen,
die einem Orangenbaum gleichen,
die nach Welt duften.

Es werden die Früchte wachsen,
die meiner Hand entgegnen,
als wäre sie die Sonne.

Es werden Hoffnungen glänzen,
die nach Honig und Blütennektar schmecken.
Und unter meiner Brust wird wieder das Leben klopfen.

Es werden noch Einsamkeiten
mit den Nächten über mich hereinbrechen,
aber sie werden lachen,
wie der plätschernde Bach, am Waldesrand.

Es werden Rosengärten meine Blicke befüllen,
wenn ich ans Ende meines Weges gelangt bin,
ohne mein blaues Zuhause zu erreichen.

Es wird der Tod mit seinem Seidenweichen Liedern
an meine Türe klopfen, aber ich werde,
Dir sei es gedankt,
ihn mit seinem kaltem Gewand,
nicht herein lassen.
Dir sei all das gedankt.

Ein Funken Hoffnung

Was wäre Leben ohne Hoffnung?
Ein Funke der aus der Kohle springt und erlischt,
wie ein Teller kalter Asche
entnommen aus einem kaltem Kamin.

Wohin !
Wohin sind unsre Träume,
unsre Hoffnungen, die wir einst säten?
Dahin im letzten Rauch, mit dem Winde sie wehten.

Wo ist nur das Feuer hin,
das ich in deine Augen trug?
ist es erloschen,
ertrunken in Tränen,
verborgen in Höhlen, in tiefen Gewässern
wird es erhört, mein dunkles Flehen?
In Deine himmlische Augen getragen,
dieser Klang, die schönste Stimme,
im schönsten Lied geborgen.

Täglich geht die Sonne auf
jährlich kehrt der Frühling wieder,
nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Wie ein Buch das vor mir liegt
und leise flüstert: lies!
schlägt sich ein Funken Hoffnung nieder
hier in meinem Herzen, hier in meiner Mitte
wie kann das sein?
Ich höre leise Schritte!

Lass mich hinein durch Deine Herzenstore,
meine Schwingen verkümmern ohne Winde,
sie trägt mich heran, die Meereswoge
inmitten von Tränen, die ich von jeher besinge.
Auf dornigen Pfaden bin ich geschritten
Barfuß auf Rosendornen
die Füße zerschnitten.



(In Zusammenarbeit mit Insa Fetting)

Wenn Träume flüstern

Gestern Nacht träumte ich von Dir.
Mit einem Mal lösten sich Deine Haare
und fielen gleichsam wie ein Vorhang
über Deine Stirn, über Dein Gesicht,
aber deine Augen verschwanden nicht.

Der Boden regte sich,
das Leben keimt in ihm und
meine Träume flüsterten, sie werden frieren.
Von den im Dunklen sich verlierenden Ästen
fiel etwas zwischen uns
und Du schmiegtest Dich noch näher an mich,
aber Du wärmtest mich nicht.

Deine feuchten Lippen öffneten und schlossen sich,
Du hast mir in Deinem leichten Lächeln etwas erzählt,
in Deinem rosigen Rot schimmerten Deine Zähne,
wie das Silber im tiefen Blau,
aber Deine Stimme hörte ich nicht.

Deine nackte weiße Haut
ist wie ein praller Pfirsich in meiner Hand.
In dieser Nacht konnte meine Hand
weder lesen noch schreiben,
denn sie ruhte auf der Haut
meiner vergangenen Rose.
aber die Brust war meine, unter meiner Hand.

Und während über mein Gesicht
ihr wallendes Haar wehte,
stumm und ohne Leben, ohne Duft,
wusste ich im selben Moment,
ich lebe nicht um zu sterben,
ich sterbe um zu leben.

5/19/2012

Sehnsucht

Die Sehnsucht zerrt an mir,
nach Orten, wo ich nicht bin.
Zum Beispiel im Weltgrößten,
überdachten Markt in Istanbul,
oder am Mittelmeer, mit Duft und Laut.
Zum Beispiel am gedeckten Tisch
in einem kleinen griechischen Dorf,
oder inmitten von Mammutbäumen in Kanada,
bei den wahrlich größten Lebewesen,
wo ein Menschenleben bedeutungslos scheint.

Vielleicht spielt mir mein Hirn einen Streich,
oder hat mich der Wein und Rum
in diesen Zustand versetzt?
Ich denke die Einsamkeit,
die mich überfiel, jetzt,
wo ich auf die Vierzig zugehe,
treibt mich in jene Weiten.

Die ach so große Sehnsucht in mir,
die sich Nacht für Nacht
auf leise Sohlen anschleicht,
so schleicht sie auch gleich wieder davon.
Vielleicht wird es besser,
wenn ich etwas mehr Schlaf finde,
oder wenn die Nachrichten weniger
über Leid und Kummer berichten,
oder, wenn ich eine Nachricht von Dir bekomme.

Der Regen, mein Kind und die Ferne

In der Nacht ist plötzlich Regen gefallen.
Der Morgen begann mit dem Zwitschern der Vögel,
die ihre Gesänge durch die nass glänzende
Äste und Zweige trugen.
So weit das Auge reicht,
erstrahlen Dächer, Strassen und der Wald
in ihren morgendlichen Gewänder.
Glückseligkeit und Trauer
kommen mir gleichzeitig in den Sinn.

Mein Kind,
die Jahreszeit hat sich wieder geändert,
nach einer langen Geburt und
unter der Erde geht das Leben weiter.
Leben, das der Regen dahin trug,
stolz und voller Fleiß.
Jetzt da draußen zu sein, im Regen, unter dem Regen
und die Pferde auf der Koppel galoppieren zu sehen,
oder die Kühe auf der Weide zu beobachten,
wie sie mit jedem Schritt ihrer Hufen,
langsam aber gewiss in die feuchte Erde einsickern.

In meinem Gefängnis habe ich nie etwas aus den Augen verloren,
wenn auch nicht so sehr wie Dich,
so liebe ich die Natur und ihre Unbezwinglichkeit fast genauso.
Und manchmal seid ihr beide mir so fern. 

5/18/2012

Mein Freund das Meer

Vielleicht werden wir uns nicht wieder sehen,
mein Freund das Meer,
vielleicht sehen wir uns in diesem Leben nicht mehr.
Verabschiedungen liegen mir nicht besonders,
ich möchte mich auch nicht von dir verabschieden.

Etwas von deinen Wellen habe ich mitgenommen,
ein Stück Sonne, die täglich in dir das Leuchten gewinnt
und etwas von deinem blauen Salz.
Deine Endlosigkeit trage ich in meinen Augen,
ich blicke durch sie hindurch.
Verzeih, doch dein Leid nahm ich auch mit,
denn sie spricht mit dem meinem dieselbe Sprache.

Deine blaue Weisheit erzählte mir etwas,
von Hoffnung und stürmische Sehnsucht ,
vom Leben das kommt und geht und
von Trennung und Abschied.
Du wusstest, wir werden uns nicht wieder sehen,
mein Freund das Meer.

5/16/2012

Kampf und Freiheit

Sie sind wiedergekommen,
mit ihren Flaggen, schwarzen Stiefeln
und hasserfüllten Gesängen
haben sie die Strassen, Welle für Welle, durchflutet.
Sie haben das Licht wieder ertränkt.

Die Gefallenen um Berlin,
sind wieder auferstanden und
tragen ihre Wunden,
wie die Sonne in ihren Händen.
Den kommunistischen Staub abgeschüttelt,
ersticken die Strassen unter schwerem Schritt.

Diese Tage sind nicht die Tage
wonach wir streben und kämpfen.
Hört ihnen zu, was unsre Feinde antreibt,
seht ihnen zu, wozu unsre Feinde fähig sind.
Treibt die Dummheit von der Wiege in die Enge.
Dieser Kampf gilt den Faschisten,
Dieser Kampf ist für unsre Freiheit.

5/09/2012

Vermissen

Viele Dinge vermisse ich,
viele Dinge fehlen mir,
als fehlte der Mensch in mir
aus sonnigen Tagen,
wo das Meer deine Augen sind
und die warme Luft deiner Blütenhaut gleicht.
Ich vermisse die Sanftmut,
die noch jungen Knospen,
die mit deinen Gedanken
der Triste dieser Welt entgegenwachsen.

Vermissen ist was schönes,
höre ich immer wieder.
Ja, es ist schön sich daran zu Erinnern,
was einmal war und nicht mehr ist.
Und ja, es ist schön
wieder eine Zeit zu Durchleben,
in der ich und du die Zeit erlebt haben.

Vieles vermisse ich,
vieles die ich mit der Zeit verlor.
Vieles, die mir am Herzen wuchsen und
wieder raus gerissen wurden.
Die Dinge fehlen mir
wie des Lebens Füllhorn,
mit seinen unermesslichen Gaben.
Zu welchem Zweck diene die Tinte,
wenn sie keine Bücher oder Papier
mehr bekleiden darf?

Vermissen ist was schönes,
sagen sich die Menschen.
Gewiss, bis der bittere Schmerz
dich von deiner Erinnerung entzweit
und im Blutes Strom dich in
dunkle Katakomben verbannt.

Vermissen lässt mich selbst
in der Kälte Vermissen,
wenn ich nach dem Menschen
aus sonnigen Tagen trachte.
Vermissen lässt mir die Augen trocknen,
wenn ich in diese Meeresaugen tauchen möchte,
um nur ein einziges Mal in der Haut voller Blüten
zu entschwinden.

Und doch,
da wo mein Herz nicht schlägt,
kann es keine andere Brust füllen.
Da wo mein Herz nicht schlägt,
kann es nicht stehen bleiben.

5/08/2012

Tag für Tag

Sie klopfen an meine Türe immer wieder,
Tag für Tag erreichen mich die Todesnachrichten,
von Menschen die wie Papier verbrannten.
Ich kann euch nicht in die Augen blicken,
der Wind trug sie schon lange davon.
Die Gestorbenen starben im Kampf,
für ihre Freiheit, für ihre Liebe,
wo sie jetzt alle beisammen,
in der Sonne begraben sind.
In der Sonne,
die dunkle und kalte Wolken zerschneidet.

Ich klopfe an eure Türe immer wieder,
Tag für Tag, von Auge zu Auge,
von Grab zu Grab,
von der feuchten Erde, bishin zur warmen Sonne.
Ich verlange nichts von euch für mich,
ich gebe euch nur zurück,
was man euch von euren Augen nahm,
die Liebe und die Sanftmut,
zwei Tropfen vom Meer, Tränen der Sonne.

Sie klopfen an meine Türe immer wieder,
Tag für Tag erreichen mich die Todesnachrichten,
von Menschen die wie Papier verbrannten.
Meine lieben Kinder,
diese Nachrichten sind eure Nachrichten,
klopft eine Tür nach der anderen,
zeigt es ihnen,
das lodernde Feuer in euren Augen.
Zeigt es ihnen,
das der Wind nicht eure Asche trägt,
zeigt es ihnen,
dass der Wind mit eurem Kaugummipapier tanzt.
Tag für Tag.

5/06/2012

Licht und Dämmerung

Das Licht verfällt der Dämmerung,
seichte Farben umstreichen klangvoll
die warmen Kurven der Gitarre.
Lässig und fast vergessen
lehnt sie schon lange an der Wand
und lange schon haben ihre Saiten
auch nicht mehr getanzt.

Die Medien bringen heute
keine guten Nachrichten.
Hoffnungen verbrennen an Leiber,
kein Liebesspiel,
wie das des Meeres und des Mondes.
Ein Liebeslied,
wenn das Licht zerfällt,
in den Händen der Dämmerung.

Das Licht verfällt der Dämmerung,
seichte Farben ergänzen
die Leere an meiner Leinwand,
gesponnen von den Resten
                           unserer Träume,
die wir noch vor ihnen hüten konnten.
Kein Liebesspiel,
nicht so wie das eines Kindes
und der weißen Schatten ihrer Träume.
Ein Liebeslied,
in den Versen sie unsterblich wurden.

Das Licht ist der Dämmerung verfallen.
Still ist es geworden,
still und kühl.
Ich zerfließe mit diesem Moment und
tauche hinein in die Dämmerung,
wo das Licht auch ist verfallen.

5/04/2012

Zungen schweigen heut noch darüber

Ich weiß nicht
wie oder wo du gestorben bist
in welcher Stadt, in welchem Dorf
entsandtest du deinen letzten Atem?
Die Nachricht kam mit einem Anruf.
Ich weiß nicht
wie oder wo du gestorben bist
ich weiß nicht, wo dein Grab liegt
Zungen schweigen heut noch darüber.

Glaubst du wirklich
wenn man den Reisenden hinterher reist
sie im ewigen Traum zu finden?
Und doch hoffe ich es so sehr, so sehr.
Der Frieden wird euch Zwei
über den Wolken finden
denn unterhalb der Wolken
habt ihr den euren nicht gefunden.

Ich weiß nicht
wie oder wo du gestorben bist.
In welcher Stadt, in welchem Dorf
kann ich dich besuchen und
mich von dir verabschieden?
Zungen schweigen heut noch darüber.

Tränen ergossen sich nach dir
doch dieser Regen wächst nicht grün
aus der Erde empor
denn die Bitternis glänzt mit ihrem Salze.
Dein Name wandert nicht mal
von Zunge zu Zunge
als hättest du nie gelebt.
Ich weiß jetzt
dass du schon tot warst
als du noch lebtest.
Doch ich weiß nicht
wie oder wo du gestorben bist
ich weiß nicht, wo dein Grab liegt
Zungen schweigen heut noch darüber.

5/03/2012

Ich grüße die Arbeiterklassen

Ich grüße die Arbeiterklassen,
Gruß an die Schaffenden,
an die frischen Knospen,
die gedeihen und sich entfalten,
ich grüße euch.
All eure Früchte prangen noch
an euren Ästen,
Die Tage, die wir erwarten,
die ach so schönen Tage,
erwachen bald schon
in euren Händen,
die Recht schaffenden, großen Tage,
in ihrem Licht keine Würde mehr
über das Asphalt geschliffen wird
und zu Nacht niemand mehr
hungrig seinen Schlaf suchen muss,
Tage voll Brot, Rosen und Freiheit.

Ich grüße die Arbeiterklassen,
die in den Strassen
die Hoffnungen besingen.
Die Hoffnungen auf Erde und Felder,
in Büchern,
Arbeit voller Hoffnung.

Ich grüße die Arbeiterklassen,
die jeden Feind bluten lassen,
das mächtige Geld,
die selbstherrliche Dunkelheit
und die Raketen und Bomben,
die die Luft verbrennen.

Ich grüße die Arbeiterklassen,
Gruß an die Schaffenden.


Nazim Hikmet