8/02/2011

Stellt euch vor

Stellt euch vor
das Kinderfüsse stehen
und nicht mehr laufen und hüpfen


Stellt euch vor
das Kinderhände
jeden Tag mit sich selbst kämpfen

Stellt euch vor
das Kinderstimmen
in den Fluten ihrer Tränen verstummen


Stellt euch vor 
dass Kinderaugen schliessen
und sich nie mehr öffnen
weil der Hunger ihnen die Freude nimmt
zum Kämpfen zwingt
das Lachen entfremdet und
zu dunkler Erde trägt



Stellt euch vor
dass euer heiliger Krieg euer heiligstes
euer wertvollstes und schönstes tötet


Stellt euch vor
wenn ihr lacht
dass dieses Lächeln
von rosigen Lippen gerissen ist


Stellt euch vor
wenn der Wohlstand mit gierigen Händen
an noch jungen Bäumen rüttelt
und sie von ihren Müttern entwurzelt


Stellt euch vor
dass Kinderaugen schließen
und sich nie mehr öffnen
weil ein dumpfer Kuss ihnen das Licht nimmt
weil ihr immer noch lacht
rudernd auf dem roten, klebrigen See
weil ihr immer noch glaubt zu hungern
im Reich des Überfluss


Stellt euch vor


1 Kommentar:

  1. Leider ist das eine traurige Realität. Erst kürzlich habe ich ein Gedicht mit dem Titel Akua geschrieben, es handelt von einem afrikanischen Mädchen. Ich werde es dann bei E-Stories einstellen, wenn du magst, lies es dir mal durch. Es ist nicht nötig, es zu kommentieren. Manchmal funktioniert Kommunikation auch ganz ohne Worte. Ich weiß es. :) Fühl du dich auch gedrückt und ganz lieb gegrüßt von Ramona

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