8/05/2011

Dein Name am Fenster

Ich bin ein Gefangener der Strassen,
Stahl, Blech und Glas sind mein Verlies.
Kein Brot und auch nicht das Wasser nähren mich,
Nicht so wie die deine Worte.
Denn sie sind die Fülle meiner Seele,
das Brot in meinem Magen,
das Wasser in meinem Kelch
und das Blut in meinen Adern.
Sie sind Tinte meiner Gedanken Feder,
der Aufwind unter den Schwingen der Adler.
Denn sie durchzittern meine Hand,
auch wenn meine Hände fest umschlungen
am Leder das Endlose am Horizont jagen.
Ich kann mich nicht erinnern
an den Klang deiner Stimme, vieles, sehr vieles
erstreckt sich von Gestern bis Heut.
Und immer wieder erhellt deine Sonne,
die tagtäglich in deinem dunklen Wort sich entzündet,
mein Gemüt.
So groß ist mein Verlangen dich zu lieben,
doch wird meine Hand niemals deine Hand erreichen.
So groß meine Liebe zu dir ist,
so groß ist auch meine Furcht, dich zu verbrennen.
Das Feuer in mir ist nicht nur die wärmende Decke
über deinen Schultern,
es ist nämlich auch das Feuer aus metallenen Mündern,
das nichts als Asche hinterlässt.
Drum greife ich nicht nach deinen Blicken
und suchen werd ich auch nicht deines Schrittes Hall.
Der Einsamkeit schwor ich einst die Treue,
sie ist allgegenwärtig.
Sie erwartet mich, wenn ich das Haus verlasse,
sie begrüßt mich, wenn ich Heim kehre.
Mit ihr teile ich meinen Teller,
mit ihr tränke ich meine Augen als erstes am Tage.
Zwischen Türen und Fenster trachtet sie mir nach
und mischt sich unter den warm duftenden Kaffeebohnen.
Sie verlässt mich nicht
und selbst dem Tode
treibt sie die Verzweiflung in die Augen.
..doch ein einziges mal suche ich nicht nach ihr,
  wenn sie mich verlässt,
  ein einziges mal bin ich alleine mit dir,
  dann, nur dann
  wenn der Regen am Fenster deinen Namen ruft.

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