4/01/2014

Im Zug

Häuser, Strassen und Landschaften, sie fliehen,
hinter den Scheiben sind sie flüchtende Gestalten,
Boten des Schlafes und wir süchtig nach Erinnerung,
doch müde wird das Herz, wenn sie sie durchwandert.

Alles kehrt wieder, Schriften aus Gewitterwand,
Erinnerungen kommen näher, wenn der Zug dann rollt
und seine triste Spur an den Rand der Strasse zeichnet
und der farblose Himmel über uns an Raum gewinnt.

So ruft er unsre Schmerzen herbei und
der Gedanke am blonden Herd an bessere Tage verweilt,
bis er versinkt im bodenlosen Schlund.

Die schwarzen Räder sind müde von so viel Bitternis
und die Augen schlagen klagend an die Stirn,
bis uns das Fieber schüttelt und wortlos schweigt der Mund.

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