1/15/2015

Täglich die Erde

Der Mensch war Erde, das Gefäß aus Ton oder Lidschlag,
die zitternde Wurzel, Gemälde aus Erdenton und Regen,
er war des Meeres schaumige Krone, Stein aus Marmor, auch Geröll.
Zart war er und grausam zugleich und jetzt,
ziert der Anmut der Erde den Knauf seiner Waffe.

Niemand mehr erinnert sich daran und die Sprache des Wassers vergaß sie,
der Wind wurde verscharrt und ging verloren wie ein Schlüssel
und wurde überflutet von Schweigen oder Blut.
Doch nicht verloren ging das Leben einer wilden Rose gleich,
ein Tropfen Rot im grauen Dickicht und die erloschenen Lampen erglühen.

Ich will hier nicht des Lebens Lauf erzählen, von Feldern grün und weit
bis zu den Lichtern, die in Gefangenschaft an und aus gehen, nein,
ich will nicht anfangen wo die Erde endet, vom angehäuften Schaum,
der aus dem Blut fliehen zu scheint, des düstren Schweigens der Purpurlanze.

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