4/17/2011

Schatten der Freude

Dort im Kerker,
in der ewigen Finsternis,
im Schatten des Leids Unsagbarem,
da wo das Süßeste das Bitterste ist,
wächst und gedeiht
langsam und doch behutsam,
durch die Süße der salzigen Träne,
das Glück.

Müde Blicke verlieren sich im Raum,
des Arbeiters Feuer erlischt in seinen Händen,
auch des Beamten Anzug nicht verbergen kann
die verlorene Sehnsucht auf den Gleisen nach Gestern.
Der Zauber nun, in den Zügen vollen Abteilen
langsam schwindet,
             in den Seen,
                       hinter dem Horizont
des Gegenübers.
Eine Landschaft voller Menschen,
sie ähneln sich wie ein Baum den Anderen,
so wie sie sich wiegen in den Kurven,
"brüderlich zusammen wie ein Wald",
doch von der Freiheit singt der Einzelne
noch lange nicht,
obgleich er ihre Melodie kennt oder nicht,
obgleich er den Schlüssel für seinen Käfig
                                          hat oder nicht.
Die Brunnen des Leids sind gefüllt,
vom Regen aus Tränen und Lügen.
Die Stunde ist da, nundann
Freude aus ihm zu schöpfen
und brüderlich zu teilen seinen Trank.

Warten wir doch seit jeher
auf den Zorn der Winde, der uns
sogleich der Ostwind den Garten verwüstet,
uns von der Bühne trägt.
Und die Tore der Freiheit öffnen sich,
auf der Bühne,
die wir einst so betraten.
Für uns im ewigen dunklen,
schwingt sie nun ihre Flügel
                                hell und weit
und verbreiten wird er das Feuer
aus grünem Metall,
dort im Kerker, in der ewigen Finsternis,
im Schatten des Leids Unsagbarem, da
wo das Süßeste das Bitterste ist.

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