12/30/2013

Alt werden wir

Alt werden wir und
die Trauben sinken mit den Wellen,
bei der ersten Flut des Tages in die Essenz.

Alt werden wir und
das Holz spaltet sich vom Baum,
voller Kerben und Narben und
lächelnden Wunden, Traumzerrissen.
Die Zeit erhebt ihr Taktstock,
peitscht uns den Rücken und
verletzt die Rinde und bluten Gold.

Alt werden wir und
der Mühle fehlen die Zähne am Rad
und der Wind schweigt still.
Worte gären luftleer zwischen Ohren,
denn Feuer hat uns taub gemacht.

Alt werden wir und
im gestrigen Tempel werden wir
aufgebahrt und eingebettet und
der Staub bedeckt uns mit seinem Schleier.
Die Vergangenheit wird zur Galionsfigur.

Alt werden wir und
die Bäume entlauben sich ihrer Träume,
das Geäst entzittert die Einsamkeit.
Die Finger brechen mit der Starre.

Alt werden wir und
die Spuren unsrer Wanderwege verwehen
und das Gras erhebt sich wenn wir sind fort.
Die Strassen und Heime werden mit Asche bedeckt sein.

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