3/02/2015

Als Du plötzlich kamst

Und plötzlich kamst Du, hinauf die Stufen,
als ahnte ich Dich wie den wachsenden Frühling,
denn Dein Duft eilte Dir voraus.
Erst kamen die Augen,
ja, diese Augen,
ach ich möchte sie küssen diese Augen,
jetzt, ich lege meinen Stift nieder.

Dann kamen Deine Lippen und
die Sonne verstummte vollends, alsdann Deine Worte
aus meinen Lippen kamen und
sie glühten mehr und mehr,
mit jedem Deiner Worte und nur
Deine Lippen vermochten dieses Fieber zu bändigen.
Ja, diese Lippen,
ach ich möchte sie küssen diese Lippen, so,
wie ich sie zum ersten mal hatte küssen wollen,
gierig und etwas unverschämt, hungrig,
durstig und ungeduldig wie die Biene zum Nektar.

Und wie die Taille einer jungen Tänzerin
sah ich Deinen Hals, sanfte Wogen,
mit Leben und Eleganz durchzogen und
süßer noch als der Honig ist der Geschmack Deines Duftes,
denn aus nichts anderem kann so eine Stimme wachsen.
Ja, dieser Hals,
ach ich möchte ihn küssen diesen Hals,
immerdann und immer wieder,
wie ein Gefangener im Turm,
trage ich die Sehnsucht durch Mauern und Wolken und
Zeit, Zeit, so viel Zeit musste sterben,
so viel nichterlebtes musste erlebt werden,
bis die Leere in meinen Händen
von Deinen verdrängt wurde
und meine Finger regten sich wieder.

Und heute sind sie wie Menschen, unsre Hände,
denn die Leidenschaft wuchs bis zu ihren Wurzeln
und manchmal ist es dann genüge, sie zu beobachten,
wie sie sich nähern und umstreichen,
als wären sie blind und
sichtbar werden ihre Körper mit dem Tanz.
Ja, diese Hände,
ach ich möchte sie küssen diese Hände,
ich möchte sie ganz, so wie sie sind,
vollkommene, feste Rundungen,
von Deinem Irgendwo geben sie mir immer,
was keiner Erklärung bedarf,
sie geben mir, ohne Wort und ohne Laut,
wie Menschen das Wärmste.

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